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БЪЛГАРСКА  ПРАВОСЛАВНА  ЦЪРКВА  - БЪЛГАРСКА  ПАТРИАРШИЯ
БЪЛГАРСКА  ЗАПАДНО  И  СРЕДНОЕВРОПЕЙСКА  ЕПАРХИЯ


BULGARISCHE Diözese  von  WEST- und MITTELeuropa
BULGARISCHE ORTHODOXE KIRCHE - BULGARISCHES PATRIARCHAT
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Der Medienbeauftragte

Protodiakon der Diözese   Dipl.-Ing.  Stefan  Gross
Wurzerstr. 104,   D – 53 175  BONN-Bad Godesberg
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Kurzinformation

 zur
1100-jährigen Geschichte

der
Bulgarischen  Orthodoxen  Kirche




Die Geschichte des Christentums im heutigen bulgarischen Raum begann mit den Missionsreisen des Hl. Apostels PAULUS.  Die städtische Bevölkerung Thrakiens und Moesiens und der Großteil der eingewanderten Slawen waren bereits Christen als  Fürst BORIS I. im Jahre 865 für sich und sein gesamtes Volk das Christentum annahm und die Schüler der Hll. KIRIL und METHODIJ unter der Führung des  Hl. KLIMENT und des Hl. NAUM mit der Verbreitung der christlichen Kultur in der altbulgarisch-slawischen Volkssprache und dem Aufbau einer eigenen Kirche innerhalb des jungen Bulgarenreiches beauftragte.

870   wurde die bulgarische Kirche zunächst als ein autonomes Erzbistum unter der Jurisdiktion des Patriarchats von Konstantinopel in die östliche orthodoxe Kirchengemeinschaft aufgenommen.

893   fand das  1. Konzil des Volkes der Kirche in der damaligen Hauptstadt Preslaw statt und legte in der Kirchenordnung die altbulgarische Sprache der Hll. KIRIL und METHOD als verbindliche Liturgiesprache fest.
927   in der Regierungszeit des Zaren Simeon des Großen wurde die seit  919 bereits autokephale bulgarische Kirche als Patriarchat anerkannt.  In diesem  "Goldenen Zeitalter" der bulgarischen Kultur im  9. und
 10. Jahrhundert, das von dem Gebet des großen bulgarischen Mönchsvaters  IOANN von RILA  (-946) begleitet wurde, entstanden in den Klosterzentren um Preslaw und am Ochrid-See die Grundlagen der slawischen Literatur.  Tausende Mönche und Schriftgelehrte schufen jene Basis an kirchlichen Texten in slawischer Sprache, die ab  988 die Christianisierung des weiten russischen Raumes ermöglichte.

Die Entwicklung der Bulgarischen Orthodoxen Kirche im Mittelalter blieb eng mit dem historischen Schicksal des bulgarischen Volkes und seines Staates verbunden.

Nach einem Niedergang während der Unterjochung durch Byzanz erlebte die bulgarische weltliche und geistliche Kultur im  2. Bulgarischen Reich unter den Zaren Ivan Assen und Ivan Alexander im  13. und  14. Jahrhundert mit zahlreichen kunstvollen Kirchenbauten und einem regen hesychastischen Mönchsleben einen zweiten Höhepunkt.

Das Lebenswerk des hervorragendsten Vertreters dieses hochgebildeten Hesychasmus, des  Hl. Patriarchen  EVTIMIJ,  stärkte die bulgarischen Christen ein letztes Mal bevor sie dann  - ab dem Jahre  1393 -  für  500 Jahre ein doppeltes Joch erdulden mussten.  Nach der Vernichtung des eigenen Staates durch den Sultan wurde die Kirche dem Patriarchen von Konstantinopel unterstellt und damit auch die kirchliche Unabhängigkeit zerstört.


Die nationale Wiedergeburt begann  1762 mit dem Buch  "Istorija Slavjanobolgarska"  des  Hl. PAISIJ
vom HILENDAR-Kloster.  Die Rückbesinnung auf die Wurzeln der eigenen christlichen slawischen Kultur bereitete den Boden für die Erringung der Freiheit.

1870 erlangte die Bulgarische Orthodoxe Kirche mit der Genehmigung zur Errichtung des  "Bulgarischen Exarchats" durch ein Ferman des Sultans wieder ihre Eigenständigkeit.  Das Exarchat organisierte die pastorale Betreuung in  18 Diözesen und  2.700 Pfarrgemeinden mit  3.300 Priestern,   die Volksbildung in  3.000 Schulen mit  5.000 Lehrern  und die Fürsorge in  7 eigenen Krankenhäusern.

1953  wurde auch das selbstständige Bulgarische Patriarchat offiziell wieder hergestellt und auf dem  3. Konzil des Volkes der Kirche die Struktur und Verwaltung der Bulgarischen Orthodoxen Kirche festgelegt.  Zum Patriarchen wurde der Metropolit von Plovdiv  KIRIL gewählt.  Patriarch KIRIL und sein Nachfolger, der derzeitige Patriarch MAXIM sind von allen orthodoxen Kirchen als Patriarchen anerkannt.  Mit Prof. Stefan Zankow stellte die Bulgarische Orthodoxe Kirche den Vater der orthodoxen ökumenischen Theologie und hat stets engagiert das Bewusstsein für eine christliche Ökumene gefördert.  Seit 1961 gehört sie dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf (Weltkirchenrat) an.

Nach ihrer Verfassung bestimmt sich die Bulgarische Orthodoxe Kirche vor allem als    "... ein untrennbares Glied der  Einen,  Heiligen,  Katholischen (= Versammelten)  und  Apostolischen Kirche ".

83 %  der  8,5 Mio. Bulgaren gehören der Bulgarischen Orthodoxen Kirche an,  die heute  3.700 Gemeinden  in  12 Diözesen in Bulgarien und  2 Auslandsdiözesen umfasst.  An der Spitze jeder Diözese steht ein Diözesanbischof vom Range eines Metropoliten.  Alle Metropoliten bilden zusammen den  Hl. Synod,  dessen Vorsitzender der Patriarch ist.   Das höchste Entscheidungsorgan in den Fragen der Verwaltung der Kirche ist das  "Konzil des Volkes der Kirche", das etwa zu gleichen Teilen aus gewählten Laien und Klerikern besteht.  In einer Versammlung ähnlicher Zusammensetzung wird auch der Patriarch gewählt und von den Bischöfen bestätigt.  Auch der Metropolitanbischof als Hirte der Ortskirche wird zu gleichen Teilen von gewählten Laien und Klerikern vorgewählt und dann von den anderen Metropoliten des  Hl. Synod bestätigt und in sein Amt eingesetzt.

Auf Beschluß des  Hl. Synods wurde der Sitz des Metropoliten von West- und Mitteleuropa im Jahre  1994 nach Berlin verlegt.  Die Bulgarische Diözese von West- und Mitteleuropa umfasst  18 Gemeinden in Ungarn, Österreich, Deutschland, Italien, Kroatien, Belgien, Frankreich, Spanien, England, Schweden und Norwegen.


Die rund  60.000 bulgarischen Gläubigen in Deutschland werden unter der Leitung von Metropolitanbischof SIMEON von West- und Mitteleuropa unterstützt durch Vikarbischof TICHON von Tiveriopol durch  1 Archimandriten,  4 Priester und  4 Diakone in den Gemeinden von München, Stuttgart, Berlin, Leipzig und Düsseldorf betreut.