Българска Западно- и
Средноевропейска Епархия
БЪЛГАРСКА ПРАВОСЛАВНА
ЦЪРКВА
Кевелар
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Бон-Бад Годесберг
mit Segen und Dank an:
Erzpriester John Whiteford
https://katalogdergutenwerke.blogspot.com/2018/07/warum-beten-wir-fur-die-verstorbenen.html
Frage: Warum
betet man in der orthodoxen Kirche für die verstorbenen Menschen
am 3., 9. und 40. Tag nach ihrem Tod und worauf beruht diese Praxis?
Der
hl. Johannes Chrysostomos behauptet, dass die Praxis für die Toten
zu beten, von den Aposteln selbst stammt: „Nicht umsonst
verordneten die Apostel, in den furchtbaren Geheimnissen der Toten zu
gedenken. Sie wussten über den großen Nutzen, der davon
kommt; denn, wenn das ganze Volk mit erhobenen Händen bei einer
priesterlichen Versammlung vorsteht, und das furchtbare Opfer vor uns
liegt, wie sollte es uns nicht gelingen, Gott mit unseren Bitten zu
überzeugen? (Dritte Predigt über den Brief des Paulus an die
Philipper)
Die
Kirche gedenkt der Toten bei jeder Liturgie und in jeder Form der
Liturgie (Basilius-Anaphora, der Chrysostomos-Liturgie, Alt-Jerusalemer
Liturgie, etc.). Aber es gibt auch bestimmte Tage des Totengedenkens,
und diese Tage gehen zurück auf die Apostel.
In
den Apostolischen Konstitutionen und Kanones steht geschrieben:
„Für die Verstorbenen soll der dritte Tag gefeiert werden,
in Psalmen, Lesungen und Gebeten, mit Rücksicht auf Den, welcher
am dritten Tag auferstanden ist; desgleichen der neunte zur Erinnerung
für die Lebenden und Verstorbenen; und auch der vierzigste Tag,
gemäß des alten Vorbildes, denn in solcher Weise trauerte
das Volk um Moses; endlich
der Jahrestag zum Gedächtnis des Verstorbenen selbst. Aus seinem
Vermögen aber sollen die Armen beschenkt werden zu seiner
Erinnerung.“ (Apostolischen Konstitutionen 8, 42)
Der
hl. Symeon von Thessaloniki sagt, dass das Gedenken am dritten Tag zu
Ehren der Dreifaltigkeit, am Neunten zu Ehren der neun Ordnungen der
Engel und am 40. zu Ehren Christi Himmelfahrt stattfindet, wobei das
jährliche Gedenken ein Zeichen dessen ist, dass der Verstorbene
lebt und seine Seele unsterblich ist. („Das Geheimnis des
Todes“, Nikolaos P. Vassiliadis)
Ein
alter Artikel aus „Orthodoxes Leben“ (Das Gebet der Kirche
für die Verstorbenen, Orthodoxes Leben, 1978, No. 1, S.16f), fasst
die Lehre der Kirche bezüglich dieser Frage zusammen:
„Wir
gedenken der Toten am dritten Tag zur allererst deshalb, weil die
Verstorebenen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes
getauft wurden, Eines Gottes in drei Personen, und den orthodoxen
Glauben, den sie bei der Taufe bekamen, beibehalten haben. Zweitens,
weil sie die drei Tugenden gehütet haben, welche den Grundstein
unserer Rettung bilden: den Glauben, die Hoffnung und die Liebe.
Drittens, weil das Wesen des Menschen über drei innere Kräfte
verfügt – den Verstand, Gefühle und Wünsche
–, mit denen wir alle gesündigt haben. Und da sich die
Handlungen des Menschen auf drei Arten verwirklichen – durch Tat,
Wort und Gedanken –, bitten wir bei unserem Gedenken die Heilige
Dreifaltigkeit darum, den Verstorbenen alle seine Sünden, die er
durch die drei oben erwähnten Kräfte und Handlungen tat, zu
vergeben. Wenn der hl. Makarios von Alexandria den Engel, der ihn in
der Wüste begleitete bat, ihm die Bedeutung des Totengedenkens der
Kirche am dritten Tag zu erklären, antwortete er: ‚Wenn eine
Opfergabe in der Kirche am dritten Tag dargeboten wird, bekommt die
Seele des Entschlafenen von ihrem Schutzengel Linderung der Leiden, die
sie infolge der Trennung vom Körper fühlt. Diese
empfängt sie, weil in der Kirche Gottes Verherrlichung und Opfer
dargebracht werden, welche in ihr die segensreiche Hoffnung
stärkt, denn im Laufe der zwei Tage, darf die Seele die Erde
durchwandern, wo immer sie will, in der Gesellschaft der Engel, die sie
begleiten. Deshalb wandert die Seele, die den Körper liebt,
manchmal um das Haus herum, in dem ihr Körper ausgebreitet wurde,
und verbringt so zwei Tage wie ein Vogel, der sein Nest hütet.
Aber die tugendhafte Seele geht an jene Orte, an denen sie gute Taten
zu verrichten pflegte. Am dritten Tag ruft Der, Der Selbst am dritten
Tag von den Toten auferstanden ist, die christliche Seele, gleich (in
Nachahmung) Seiner eigenen Auferstehung, in den Himmel aufzusteigen, um
den Gott des Alls zu verehren.
‚Am
neunten Tag bringt die Heilige Kirche Gebete und das blutlose Opfer
für den Verstorbenen dar, damit seine Seele als würdig
angesehen wird, in die Chöre der Heiligen durch die Gebete und
Fürbitten der neun Engelsränge aufgenommen zu werden. Der hl.
Makarios von Alexandria sagt, in Übereinkunft mit der Offenbarung
des Engels, dass es der Seele nach der Verheerung Gottes am dritten
Tag, geboten wird, die verschiedenen angenehmen Wohnstätten der
Heiligen und die Schönheit des Paradieses zu zeigen. Die Seele
betrachtet das alles für sechs Tage, im Erstaunen und
Verherrlichung des Schöpfers des Alls. Durch das Betrachten von
all dem verwandelt sie sich und vergisst die Leiden, die sie im
Körper empfand. Aber wenn sie nicht sündenfrei ist, beginnt
sie beim Anblick der Freude der Heiligen, zu trauern und sich
Vorwürfe zu machen, mit den Worten: ‚Wehe mir! Wie stark ich
mich der Eitelkeit in dieser Welt widmete! Verliebt in die Befriedigung
der Lust verbrachte ich den größten Teil meines Lebens in
Nachlässigkeit und diente Gott nicht so, wie ich es sollte, als
das auch ich würdig dieser Gnade und Herrlichkeit erachtet werde.
Wehe mir! Ich Arme/r!‘ Nachdem sie die Freude der Rechtschaffenen
sechs Tage lang betrachtet hat, wird sie wieder von den Engeln
getragen, um Gott zu verherrlichen.
‚Seit
der frühen Antike hat die Heilige Kirche es richtig und
andächtig zur Regel gemacht, des Verstorbenen für vierzig
Tage, und am Vierzigsten besonders, zu gedenken. Wie Christus, Der
siegreich über den Teufel war, vierzig Tage im Fasten und Gebet
verbrachte, so auch die Heilige Kirche, welche für den
Verstorbenen Gebete, Werke der Barmherzigkeit und das blutlose Opfer
für die Dauer der vierzig Tage darlegt, um die Gnade Gottes
bittet, damit es ihm möglich sei, den Feind, den dunklen
Fürst der Luft, zu besiegen und das er das Königreich der
Himmel, als sein Erbe empfängt. Der hl. Makarios von Alexandria,
wenn er über den Zustand der Seele eines Menschen nach ihrem Tod
spricht, sagt: ‚Nach der zweiten Anbetung, befehlt der Herrscher
des Alls, dass die Seele in die Hölle gebracht wird und ihr dort
die verschiedenen Abschnitte der Hölle und unterschiedlichen
Foltern der Bösen gezeigt werden, wo die Sünder pausenlos
heulen und mit ihren Zähnen knirschen. Die Seele wird
dreißig Tage lang über die verschiedenen Orte der Qual
getragen, zitternd, auf das sie selbst dort nicht eingesperrt wird. Am
vierzigsten Tag wird sie wieder einmal in die Höhe getrieben, um
Gott den Herren anzubeten, und es ist an diesem Zeitpunkt, das der
Richter, den für die Seele passenden Ort des Aufenthalts bestimmt,
in Übereinstimmung mit ihren Taten. Das ist ein bedeutender Tag
für den Verstorbenen, denn jener bestimmt sein Geschick bis zum
Jüngsten Gericht Gottes, und deshalb gebietet die Heilige Kirche
zu Recht, an diesem Tag ein inniges Gebet für die Toten zu
halten.‘“
Zusätzlich
zu diesen Tagen, gibt es bestimmte Tage während des ganzen
Kirchenjahres, an denen der Verstorbenen besonders gedacht wird. Das
Christen immer für ihre Verstorbenen gebetet haben, ist eine der
am besten bezeugten Traditionen der Kirche. Sie wird in den frühen
Schriften der Kirche, in den Werken der Heiligen Väter, gefunden
und ist eine Praxis, die auch im Judentum und dem Islam vorgefunden
werden kann. Erst mit dem Aufkommen des Protestantismus findet man
Christen, die für die Verstorbenen nicht beten, aber auch nicht
alle Protestanten, lehnen die Gebete für die Toten ab.
Erzpriester John Whiteford
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