БЪЛГАРСКА  ПРАВОСЛАВНА  ЦЪРКВА - БЪЛГАРСКА  ПАТРИАРШИЯ

Българска  Западно-  и  Средноевропейска  Епархия

BULGARISCHE  ORTHODOXE  KIRCHE - BULGARISCHES  PATRIARCHAT
BULGARISCHE  DIÖZESE  von  WEST- und MITTELEUROPA

2006 год.09 22

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Kurzinformation
 zur
mehr als 1100-jährigen Geschichte
der
Bulgarischen  Orthodoxen  Kirche

Die Geschichte des Christentums im heutigen bulgarischen Raum begann mit den Missionsreisen
des Hl. Apostels PAULUS. 
Die städtische Bevölkerung Thrakiens und Moesiens und der Großteil der eingewanderten Slawen waren bereits Christen als  Fürst BORIS I. (852-889) im Jahre 864/5 für sich und sein gesamtes Volk das Christentum annahm und die Schüler der Hll. KIRIL und METHODIJ unter der geistlichen Führung des  Hl. KLIMENT und des Hl. NAUM mit der Verbreitung der christlichen Kultur in der altbulgarisch-slawischen Volkssprache und dem Aufbau einer eigenen Kirche innerhalb des jungen  Bulgarenreiches beauftragte.

870   wurde die bulgarische Kirche zunächst als ein autonomes Erzbistum unter der Jurisdiktion des
         Patriarchats von Konstantinopel in die orthodoxe Kirchengemeinschaft aufgenommen.

893   fand das  1. Konzil des Volkes der Kirche in der damaligen Hauptstadt Preslaw statt und legte
          in der Kirchenordnung die altbulgarische Sprache der Hll. KIRIL und METHODIJ
          als verbindliche Liturgiesprache fest. (erstmals in Europa nicht Latein oder Griechisch !)
927   in der Regierungszeit des Zaren Simeon I. des Großen (888-927) wurde die seit  919 bereits
         autokephale bulgarische Kirche als Patriarchat anerkannt. 

Damit ist sie die älteste orthodoxe Ortskirche auf dem europäischen Festland deren Unabhängigkeit von Konstantinopel anerkannt wurde.

In dem  "Goldenen Zeitalter" der bulgarischen Kultur im  9. und  10. Jahrhundert, das vom Gebet des großen bulgarischen Mönchsvaters, dem Hl. IOAN von RILA  (-946) begleitet wurde, entstanden in den Klosterzentren um Preslaw und am Ochrid-See die Grundlagen der slawischen Literatur.  Tausende Mönche und Schriftgelehrte schufen jene Basis an kirchlichen Texten in slawischer Sprache, die ab  988 die Christianisierung des weiten russischen Raumes ermöglichte.

Die Entwicklung der Bulgarischen Orthodoxen Kirche blieb eng mit dem historischen Schicksal des bulgarischen Volkes und seines Staates verbunden.


Nach einem Niedergang während der Unterjochung durch Byzanz erlebte die bulgarische weltliche und geistliche Kultur im  2. Bulgarischen Reich unter den Zaren Ivan Assen und Ivan Alexander im  13. und  14. Jahrhundert mit zahlreichen kunstvollen Kirchenbauten und einem regen Mönchsleben einen zweiten Höhepunkt.

Das Lebenswerk des hervorragendsten Vertreters dieses hochgebildeten hesychastischen Mönchtums, des  Hl. Patriarchen  EVTIMIJ,  stärkte die bulgarischen Christen ein letztes Mal bevor sie dann - ab dem Jahre  1393 -  für  500 Jahre ein doppeltes Joch erdulden mussten.  Nach der Vernichtung des eigenen Staates durch den Sultan wurde die Kirche dem Patriarchen von Konstantinopel unterstellt und damit auch die kirchliche Unabhängigkeit zerstört.

         Ausgehend von den Klöstern, die in schweren Jahrhunderten Sprache und Kultur bewahren konnten begann die nationale Wiedergeburt  1762 mit dem Buch  "Istorija Slavjanobolgarska"  des  Hl. PAISIJ vom HILENDAR-Kloster.  Die Rückbesinnung auf die Wurzeln der eigenen christlichen slawischen Kultur bereitete den Boden für die Erringung der Freiheit.

1870 erlangte die Bulgarische Orthodoxe Kirche mit der Genehmigung zur Errichtung des
"Bulgarischen Exarchats" durch ein Ferman des osmanischen Sultans ABDUL ASIS wieder ihre Eigenständigkeit im türkischen Reich. 
Das Exarchat erwies sich als wahre „Volkskirche“ und organisierte die pastorale Betreuung in 
18 Bistümern und  2.700 Pfarrgemeinden  mit  3.300 Priestern (fast DOPPELT soviel wie heute),
die Volksbildung in  3.000 Schulen mit  5.000 Lehrern und die Fürsorge in 7 eigenen Krankenhäusern.

1953 wurde auch das selbstständige Bulgarische Patriarchat offiziell wieder hergestellt und auf dem  3. Konzil des Volkes der Kirche die Struktur und Verwaltung der Bulgarischen Orthodoxen Kirche festgelegt.  Zum Patriarchen wurde der Metropolit von Plovdiv  KIRIL gewählt. 
Patriarch KIRIL und sein Nachfolger, der derzeitige Patriarch MAXIM sind von allen orthodoxen Kirchen weltweit als Patriarchen anerkannt. 

 
Mit Prof. Stefan Zankow stellte die Bulgarische Orthodoxe Kirche den Vater der orthodoxen ökumenischen Theologie und hat stets engagiert das Bewusstsein für eine christliche Ökumene gefördert.   

Nach ihrer Verfassung bestimmt sich die Bulgarische Orthodoxe Kirche als   
"... ein untrennbares Glied der  Einen,  Heiligen,  Katholischen (= Versammelten)  und  Apostolischen Kirche ".

85 %  der  etwa  8 Mio. Bulgaren gehören der Bulgarischen Orthodoxen Kirche an,  die heute ca. 3.700 Gemeinden in  13 Bistümern in Bulgarien und  2 Auslandsdiözesen umfasst. 
An der Spitze jedes Bistums steht ein Bischof vom Range eines Metropoliten.  Alle Metropoliten bilden zusammen die  Hl. Synode,  deren Vorsitzender der Patriarch ist.  
Auf Beschluß des  Hl. Synods wurde als Sitz des Metropoliten von West- und Mitteleuropa im Jahre  1994 Berlin festgelegt. 
Ein 2. Diözesanzentrum mit eigener Kirche und Priesterhaus befindet sich in Budapest.
Die Bulgarische Diözese von West- und Mitteleuropa umfasst  35 Gemeinden in Ungarn, Österreich, Deutschland, Slowakei, Tschechische Republik, Italien, Kroatien, Belgien, Niederlande, Frankreich, Spanien, Portugal, England, Schweden und Norwegen.
Die rund  60.000 bulgarischen Gläubigen in Deutschland werden unter der Leitung von Metropolitanbischof SIMEON von West- und Mitteleuropa unterstützt durch Vikarbischof ANTONIY  durch  7 Priester und  3 Diakone in den Gemeinden von  Berlin, Leipzig, München, Stuttgart, Regensburg, Passau, Hamburg und Köln/Bonn/Kevelaer betreut.